Die Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte wird von langfristigen Trends wie der Digitalisierung, dem demografischen, ökonomischen und ökologischen Wandel ebenso wie der Energie- und Mobilitätswende oder auch kurzfristigen Ereignissen wie der Pandemie oder dem Ukrainekrieg beeinflusst. Die Intensität dieser Einflüsse ist bereits hoch und wird voraussichtlich noch weiter zunehmen. All diese Trends stehen für den dauerhaften Wandel von Wirtschaft, Verwaltung, Arbeitswelt und Gesellschaft, dem es engagiert zu begegnen und den es aktiv zu gestalten gilt. Die Fach- und Arbeitskräftesicherung fungiert dabei als zentraler Schlüssel zur menschen- und wirtschaftsgerechten Ausgestaltung dieser Transformationen und trägt zur Stabilität des Arbeitsmarktes bei.
Hessen stellt sich den mit dem Wandel verbundenen Herausforderungen und macht sich fit für die Zukunft. Entsprechend klar ist der Auftrag, dass das Sichern von Arbeits-, Fach- und Führungskräften anlässlich der anstehenden Veränderungen im Land deutlich gestärkt werden soll. Die Stabsstelle Fachkräfte für Hessen steht als zentrale Ansprechpartnerin zur Fach- und Arbeitskräftesicherung auf Landesebene zur Verfügung, bündelt ressortübergreifend die Vielzahl der Aktivitäten, koordiniert Vorhaben, setzt Impulse und initiiert Strategien und Unterstützungsangebote sowohl auf Landesebene als auch in den hessischen Regionen.
Ein solches Unterstützungsangebot für die Regionen ist die Hessische Fachkräfteinitiative: Zukunftsgerecht und regional. Sie richtet sich an die Arbeitsweltakteure vor Ort in den hessischen Regionen, insbesondere die Wirtschaftsförderungen. Im Rahmen der Initiative werden die Regionen maßgeblich bei ihrem Bemühen und ihren Aktivitäten zur nachhaltigen Fach- und Arbeitskräftesicherung unterstützt. Die Unterstützung erfolgt über drei strategische Bausteine:
- Informationen zur aktuellen und zukünftigen Arbeitsmarktlage und zum Fachkräfteangebot und -bedarf
- Strategieentwicklung und -sicherung
- Vernetzung und Nachhaltigkeit des Handelns
In Baustein 1 werden regionale Berufsprognosen erstellt. Dabei erfolgt eine Orientierung an der Methodik des Ende 2021 abgeschlossenen Projektes regio pro. Die Berufsprognosen werden in enger Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungen der hessischen Kommunen spezifiziert und zur Verfügung gestellt. Nachdem Anfang 2023 Prognosen für den Zeitraum bis 2028 erstellt wurden, stehen inzwischen Prognosen für den Zeitraum bis 2030 zur Verfügung.
Baustein 2 umfasst das Angebot von Zukunftswerkstätten für die Wirtschaftsförderungen der Kreise und kreisfreien Städte in Hessen. Diese wurden im Jahr 2023 in allen hessischen Gebietskörperschaften durchgeführt und boten Unterstützung bei der auf den Prognosedaten beruhenden Fortschreibung bestehender Fach- und Arbeitskräftesicherungsstrategien oder bei deren Neuaufbau.
In Baustein 3 wurde ein Dialogformat zur interregionalen Zusammenarbeit der kommunalen Wirtschaftsförderungen etabliert, um die Vernetzung zwischen den Regionen weiter auszubauen. So können die Kreise und kreisfreien Städte Hessens bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung voneinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam noch effektiver neue Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten antizipieren.
Auf diese Weise wird ein wesentlicher, praxisorientierter Beitrag zur zukunftsgerechten und nachhaltigen regionalen Fach- und Arbeitskräftesicherung sowie einer zukunftsfesten Aufstellung der Regionen geleistet.
Das IWAK setzt die Hessische Fachkräfteinitiative in enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen um.